Japandi erklärt

Japandi, ein Stil, in dem japanischer Minimalismus, Wabi-Sabi und skandinavische Gemütlichkeit zusammenkommen und in dem Ruhe und Stil im Mittelpunkt stehen. Es ist einer der Stile, von denen wir, Velida, inspiriert sind. Aus diesem Grund dachten wir, es wäre eine gute Idee, etwas tiefer in die Materie einzutauchen. Japandi ist in den letzten Jahren sehr populär geworden und erfreut sich immer noch zunehmender Beliebtheit, aber warum?

In diesem Blog gehen wir tiefer auf die Frage ein, was genau der Japandi-Stil ist, wie er entstanden ist und wie Sie diesen Stil in Ihrem Zuhause anwenden können.

Was ist der Japandi-Stil?

Bevor wir uns tatsächlich mit dem Japandi-Stil befassen, müssen wir zunächst verstehen, worauf dieser Stil basiert, nämlich auf dem japanischen Minimalismus und dem skandinavischen Stil. Japandi ist eine Art Liebeskind dieser beiden Stile. Deshalb gehen wir zunächst auf diese beiden Stile ein und betrachten dann die Merkmale eines typischen Japandi-Interieurs.

Japanischer Minimalismus und Wabi-Sabi

Traditionell sind japanische Häuser einfach und praktisch eingerichtet (wenig Möbel, Sitzen, Essen und Schlafen auf dem Boden, zum Beispiel mit Tatami-Matten), und dennoch herrscht eine gewisse Harmonie. Dies ist auf den großen Einfluss von Wabi-Sabi auf die japanische Kultur zurückzuführen. Wabi-Sabi ist eine japanische Philosophie. Es repräsentiert die Schönheit der Einfachheit, Ruhe, Bescheidenheit und Unvollkommenheit. Diese Philosophie geht tatsächlich weit über die bloße Innenarchitektur hinaus, sie ist tatsächlich eine Lebenseinstellung.

Bei Wabi-Sabi ist das Leben im Moment sehr wichtig, der Fokus liegt stark auf Minimalismus und den verschiedenen Zyklen des Lebens: Wachstum und Verfall. Diese Idee stammt aus dem japanischen Buddhismus und konzentriert sich auf die Akzeptanz von Veränderungen. Alles im Leben und in der Natur verändert sich ständig und anstatt dagegen anzukämpfen, ist es besser, es zu akzeptieren und zu schätzen. Es gibt einen Grund, warum die Menschen in Japan im Durchschnitt sehr alt werden, und dies ist einer dieser Gründe. Wabi-Sabi verändert Ihre Denkweise und sorgt dafür, dass Sie viel mehr im Jetzt leben und dadurch mehr Ruhe erfahren.

Wabi-Sabi spiegelt sich in japanischen Innenräumen durch eine starke Verbindung zur Natur wider. Da es um Einfachheit, Harmonie und Funktionalität geht, werden Sie einen minimalistischen Stil mit wenigen Möbeln und Dekorationen sehen. Natürliche Unvollkommenheiten in Holz oder Keramik werden geschätzt und organische Formen, die nicht unbedingt symmetrisch sind (genau wie in der Natur), werden begrüßt.

Schiebetüren aus Reispapier und Holz werden in traditionellen japanischen Häusern häufig verwendet. Das Licht fällt hier ungehindert durch und sorgt für viel natürliches Licht in den Häusern.

Kurz gesagt: Wabi-Sabi ist nicht nur ein Lebensstil, sondern eine wahre Lebensphilosophie, die tief in der japanischen Kultur verwurzelt ist. Harmonie und die Akzeptanz des Unvollkommenen stehen dabei im Mittelpunkt. Beim Wabi-Sabi wird Ruhe großgeschrieben, was sich auch stark im japanischen Minimalismus widerspiegelt.

skandinavisch

Wenn wir von Skandinavien sprechen, meinen wir Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark. Wenn ich an Skandinavien denke, denke ich an kalte Winter, dunkle Tage, viel Natur, wunderschöne Seen und kilometerlange Nadelwälder. Diese Elemente spiegeln sich auch im Interieur dieser Region wider. Denn was tun, wenn die Tage kurz und kalt sind? Ganz genau, dann wünschen Sie sich ein gemütliches, warmes Zuhause.

In den Niederlanden haben wir das Konzept der Gemütlichkeit, aber es gibt ein norwegisches und dänisches Konzept, das viel damit gemeinsam hat: „Hygge“. Dieses Konzept spiegelt sich im skandinavischen Wohnstil durch die Verwendung von warmer Beleuchtung, Gemütlichkeit und weichen Stoffen wider. Denken Sie beispielsweise an einen Kamin, schöne warme Decken auf der Couch und Kerzen. Eigentlich macht es durchaus Sinn, wenn man darüber nachdenkt, denn es gibt doch nichts Schöneres, als sich im Winter gemeinsam unter eine Decke auf die Couch zu kuscheln, wenn es draußen dunkel und kalt ist, oder?

Ein weiteres Konzept, das im skandinavischen Stil sehr wichtig ist, ist „Lagom“. Lagom ist schwedisch und steht für Ausgewogenheit und Mäßigung. Wörtlich bedeutet es: nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern gerade genug. Nachhaltigkeit, Minimalismus und Funktionalität stehen hier im Mittelpunkt und im Interieur bedeutet dies eine ruhige Basis mit wohltuenden Cremefarben und Pastelltönen sowie sorgfältig ausgewählten Möbeln.

Da die Winter in den skandinavischen Ländern im Allgemeinen lang und dunkel sind, werden häufig helle und neutrale Töne verwendet. Dadurch wirkt der Innenraum deutlich heller und lichter, was für einen Ausgleich zu den dunklen Tagen sorgt. Macht tatsächlich Sinn. Skandinavien ist auch für seine großen Nadelwälder und seine unberührte Natur bekannt. Dies bedeutet auch, dass großer Wert auf die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz, Wolle und Leinen gelegt wird.

In einer skandinavischen Inneneinrichtung sieht man deutlich, dass es einen starken Zusammenhang zwischen der Umgebung und dem Klima gibt, in dem die Menschen leben. Es werden viele Materialien und Stoffe verwendet, die in der Umgebung vorhanden sind. Da die Tage kurz und dunkel sind, ist es wichtig, dass es zu Hause gemütlich (oder Hygge) ist, aber auch eine helle Ausstrahlung hat, um den dunklen Wintern wieder etwas Ausgeglichenheit zu verleihen.

Merkmale des Japandi-Innendesigns

Nachdem wir nun wissen, wofür japanischer Minimalismus, Wabi-Sabi und der skandinavische Stil stehen, schauen wir uns an, wie diese beiden Stile im Japandi-Interieur verschmelzen.

Verwendung von Farben und Materialien

Sowohl im Wabi-Sabi- als auch im skandinavischen Stil sind helle Räume ein wiederkehrendes Thema. Während es beim Wabi-Sabi durch die Reispapierplatten entsteht, wird es im skandinavischen Stil bewusst als Ausgleich zu den dunklen Tagen eingesetzt. Der Einsatz von Farbe ist daher ein wichtiger Aspekt innerhalb dieser beiden Stile.

Die Farben und Materialien, die häufig in Japandi zu finden sind, sind:

  • Neutrale Töne : Sand, Beige, Grau, Cremeweiß.

  • Materialien : Holz, Bambus, Leinen, Keramik, Stein.

  • Matte und natürliche Oberflächen.

Beide Stile verwenden natürliche Materialien wie Holz, Bambus, Leinen, Wolle und Keramik. Während im skandinavischen Stil häufig hellere Holzarten zum Einsatz kommen, bringt Wabi-Sabi auch dunklere Holz- und Erdtöne in die Inneneinrichtung.

Möbel und Layout

Wenn wir uns das Design eines Japandi-Interieurs ansehen, erkennen wir eine schöne Balance zwischen Funktionalität und Ästhetik. Während es beim japanischen Minimalismus um Einfachheit und Harmonie geht, vermittelt der skandinavische Stil ein Gefühl von Wärme und Gemütlichkeit. Dies spiegelt sich unmittelbar in der Möblierung und Raumaufteilung wider.

Die Möbel in einem Japandi-Interieur sind oft niedrig und von der japanischen Tradition des Sitzens und Lebens auf Tatami-Matten inspiriert. Dies erzeugt eine ruhige Erscheinung und ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Raum. Denken Sie an niedrige Sofas, Tische mit einfacher Form und schlichte Schränke, die perfekt in ein minimalistisches Design passen. Der skandinavische Einfluss spiegelt sich in der Funktionalität und dem Komfort der Möbel wider. Während der japanische Minimalismus manchmal schlicht und streng sein kann, sorgt der skandinavische Touch für weiche Stoffe, ergonomisch geformte Stühle und eine warme Ausstrahlung.

Bei den Materialien sieht man einen Mix aus hellen skandinavischen Holzarten wie Eiche und Ahorn, kombiniert mit dunkleren Holzarten wie Walnuss und Bambus, die eher dem japanischen Stil entsprechen. Dadurch entsteht ein subtiler Kontrast und ein vielschichtiger, natürlicher Look. Der Schwerpunkt liegt auf Handwerkskunst und Nachhaltigkeit, wobei die Möbel sorgfältig ausgewählt werden und eine lange Lebensdauer haben.

Die Gestaltung eines Japandi-Innenraums wirkt offen, ruhig und luftig. Auf unnötige Möbel oder Dekorationen wird verzichtet, sodass im Raum ausreichend Freiraum bleibt. Alles hat eine Funktion und trägt zu einem Gefühl der Ruhe und Harmonie bei. Minimalismus spielt eine große Rolle, sollte sich aber nicht kalt oder unpersönlich anfühlen – genau hier findet Japandi die perfekte Balance zwischen Wärme und Einfachheit.

Accessoires und Dekor

Da Japandi ein minimalistischer Stil ist, werden Accessoires und Deko-Elemente sehr bewusst eingesetzt. Das Sprichwort lautet: Weniger ist mehr. Während der skandinavische Stil für gemütliche Details wie weiche Kissen und Kerzen bekannt ist, zeigt die japanische Wabi-Sabi-Philosophie, dass Unvollkommenheit und natürliche Einfachheit auch eine Form von Schönheit sind.

Bei der Dekoration eines Japandi-Interieurs geht es nicht um Überfluss, sondern um einige sorgfältig ausgewählte Objekte, die ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlen. Denken Sie an handgefertigte Keramikvasen, einen beruhigenden minimalistischen Kunstdruck oder eine einfache Holzschale mit natürlichen Unregelmäßigkeiten. Diese Gegenstände werden oft asymmetrisch platziert, im Einklang mit der Wabi-Sabi-Philosophie, bei der nicht alles perfekt sein muss.

Auch Textilien spielen eine wichtige Rolle, werden aber dezent eingesetzt. Denken Sie an Leinenvorhänge, die das Licht sanft filtern, ein handgewebtes Wollplaid auf dem Sofa oder einen Baumwollteppich in neutralen Tönen. Alles fühlt sich natürlich an und lädt zum Entspannen ein.

In Bezug auf die Beleuchtung sehen Sie eine Mischung aus japanischen und skandinavischen Einflüssen. In skandinavischen Innenräumen wird viel warmes, diffuses Licht verwendet, um die dunklen Winter zu erhellen. Japandi übernimmt dies, fügt aber einen Hauch japanischer Subtilität hinzu: Papierlampen, Pendelleuchten mit organischen Formen und Tischleuchten mit schlichtem, skulpturalem Look.

Die Farben in einem Japandi-Interieur sind gedämpft und natürlich. Neutrale Farbtöne wie Beige, Taupe, sanftes Grau, Greige und warme Erdtöne sorgen für eine beruhigende Basis. Durch Hinzufügen von Schwarz oder Anthrazit können Kontrast und Tiefe erzeugt werden, ohne dass es zu aufdringlich wirkt.

Pflanzen und Grün

Ein wesentlicher Aspekt von Japandi ist die Verbindung mit der Natur. Während der skandinavische Stil durch die Verwendung von Holzmöbeln und hellen Farben vor allem die Natur ins Haus holt, zeigt Japandi auch einen subtileren japanischen Einfluss in der Art und Weise, wie Pflanzen und Grünpflanzen verwendet werden.

Im Gegensatz zu Inneneinrichtungen im Großstadtdschungel, in denen Pflanzen die Hauptrolle spielen, entscheidet sich Japandi für einen minimalistischeren und durchdachteren Ansatz. Einige große, skulpturale Pflanzen wie ein Bonsai, ein Olivenbaum oder ein Farn werden strategisch platziert, um den Raum zum Leben zu erwecken, ohne ihn zu überladen wirken zu lassen. Schließlich lehrt uns die Wabi-Sabi-Philosophie, dass weniger oft mehr ist.

Neben Zimmerpflanzen werden Sie bei Japandi auch viele Trockenblumen und Zweige sehen. Ein einzelner anmutiger Zweig in einer Keramikvase oder ein getrocknetes Gras in einem einfachen Topf können ausreichen, um einem Raum ein natürliches, friedliches Aussehen zu verleihen. Dies ist eine nette Anspielung sowohl auf die japanische Wertschätzung der Vergänglichkeit als auch auf die skandinavische Liebe zur Natur.

Töpfe und Pflanzgefäße im Japandi-Stil sind minimalistisch gestaltet und aus natürlichen Materialien wie Terrakotta, Beton oder Keramik gefertigt. Das Finish ist oft matt und leicht unregelmäßig, was wiederum mit der Wabi-Sabi-Idee übereinstimmt, dass Perfektion nicht notwendig ist, um etwas Schönes zu schaffen.

Auch Licht spielt bei der Präsentation von Pflanzen eine große Rolle. Skandinavische Innenräume nutzen das natürliche Licht optimal und im Japandi wird dies mit subtiler Beleuchtung kombiniert, um die Schatten und Texturen von Pflanzen und natürlichen Materialien hervorzuheben.

Japandi zu Hause anwenden

Möchten Sie die Ruhe und Harmonie von Japandi in Ihr Interieur bringen? Dann dreht sich alles um Schlichtheit, Funktionalität und natürliche Materialien. Mit ein paar bewussten Entscheidungen können Sie einen ruhigen und dennoch stilvollen Wohnraum schaffen, der sich sowohl minimalistisch als auch warm anfühlt.

Beginnen Sie mit einer neutralen Basis

Ein Japandi-Interieur beginnt mit einer ruhigen und gedämpften Basis. Wählen Sie für die Wände sanfte, beruhigende Farbtöne wie Beige, Hellgrau, Taupe oder warme Erdtöne. Vermeiden Sie grelle Farben und auffällige Muster, um eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Für den Boden eignen sich naturbelassene Holzsockelleisten ideal, aber auch ein dezenter, neutraler Bodenbelag wie Beton oder helle Fliesen passen gut zu diesem Stil.

Wählen Sie funktionale und minimalistische Möbel

Bei Japandi geht es um Qualität statt Quantität. Entscheiden Sie sich für Möbel mit klaren Linien und minimalistischem Design aus natürlichen Materialien wie Massivholz, Bambus und Leinen. Niedrige Möbel, inspiriert vom japanischen Design, sorgen für eine ruhige Ausstrahlung. Wählen Sie mit Bedacht wenige, hochwertige Möbelstücke aus, statt zu viel Dekoration.

Setzen Sie warme Akzente

Obwohl Japandi minimalistisch ist, sollte das Interieur nicht kalt oder unpersönlich wirken. Sie können dieses Problem lösen, indem Sie Texturen wie Leinenvorhänge, Wollplaids und Baumwollkissen kombinieren. Darüber hinaus passen handgefertigte Accessoires wie Keramikvasen, Töpferwaren und kunsthandwerkliche Holzobjekte perfekt zu diesem Stil. Diese subtilen Details verleihen dem Raum Charakter und Wärme.

Minimieren und organisieren

Ein ordentliches Haus trägt zur Ruhe bei, die Japandi ausstrahlt. Halten Sie Oberflächen frei von Unordnung und entscheiden Sie sich für intelligente Aufbewahrungslösungen, die sich nahtlos in die Inneneinrichtung einfügen. Denken Sie an Einbauschränke, niedrige Sideboards oder Körbe aus Naturmaterialien. Alles hat seinen Platz und ist bewusst ausgewählt, was ein Gefühl von Ordnung und Harmonie schafft.

Abschluss

Japandi ist die perfekte Balance zwischen japanischem Minimalismus und skandinavischer Gemütlichkeit. Es ist ein Stil, der nicht nur optische Ruhe bringt, sondern auch zu einer ruhigen und durchdachten Wohnumgebung beiträgt.

Durch die Wahl natürlicher Materialien, einer neutralen Farbpalette und minimalistischer, funktionaler Möbel schaffen Sie ein Interieur, das sich warm und harmonisch anfühlt.

Letztendlich geht es bei Japandi nicht nur darum, wie Ihr Zuhause aussieht, sondern auch, wie es sich anfühlt: ein Ort, an dem Einfachheit und Komfort zusammenkommen.